tironische Noten

tironische Noten
ti|ro|ni|sche No|ten 〈Pl.; im alten Rom〉 Kurzschriftsystem, das von Tiro, dem Sekretärs Ciceros, entwickelt wurde

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tironische Noten,
 
eine Art Kurzschrift der römischen Antike, benannt nach Marcus Tullius Tiro (1. Jahrhundert v. Chr.), einem Freigelassenen und Sekretär Ciceros. Die tironischen Noten wurden erstmals nachweislich in einer römischen Senatssitzung am 5. 12. 63 v. Chr. verwendet. Als Grundbestandteile enthielten sie Anfangsbuchstaben von Wörtern, beruhten also auf dem weit älteren Prinzip der teilwörtlichen Auslassung (Suspension). Form- und Lageveränderungen sowie bestimmte Zusätze ergaben für die tironischen Noten geometrisch-kursive Mischschriftlichkeit. Von Tiro selbst stammen offenbar nur 140 Zeichen (für Vorsilben und kurze Wörter). Durch Aufstockung und Weiterentwicklung noch in der Antike ergab sich schließlich ein Bestand von nahezu 14 000 Zeichen. Die tironischen Noten wurden, unterschiedlich verbreitet und angewandt, noch bis ins 11. Jahrhundert verwendet.
 
 
A. Mentz: Die t. N. Eine Gesch. der röm. Kurzschrift (1944);
 H. Boge: Griech. Tachygraphie u. t. N. (Neuausg. 1974);
 
T. N., hg. v. P. Ganz (1990).

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Ti|ro|ni|sche No|ten <Pl.> [lat. notae Tironianae, nach M. Tullius Tiro (1. Jh. v. Chr.), dem Sklaven u. Sekretär Ciceros]: altrömisches Kurzschriftsystem.

Universal-Lexikon. 2012.

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